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Heiligensetzer Matthäus

heiligensetzer mattaeusMatthäus Heiligensetzer wurde am 21. Mai 1918 in Wildpoldsried, Frohnschwenden 69 ½, heute Günzacher Str. 27, geboren. Er war katholischer Landwirtssohn. Mit seinen Geschwistern Maria und Michael wohnte er noch bei seinen Eltern, Johann Baptist und Maria Heiligensetzer, verwitwete Rothermel, geb. Reiter, in Wildpoldsried, Günzacher Str. 22. Sein Bruder Michael wird im Krieg vermisst.

 

Matthäus Heiligensetzer diente als Gefreiter unter anderem in der 2. Kompanie Fallschirmjäger Bataillon 238 sowie in der 5. Kompanie Grenadier Regiment 385. Die Einheit war an der Belagerung Leningrads beteiligt und eroberte am 8. Januar 1941 Schlüsselburg, ca. 50 km östlich Leningrad. Die Belagerung dauerte vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944. Dabei starben über eine Million Einwohner von Leningrad an Hunger und Kälte.

 

In den Ladoga-Schlachten versuchte die Rote Armee den Belagerungsring zu durchbrechen. Am 16. Juli 1941 kam Matthäus Heiligensetzer wegen eines Hufschlags gegen den Bauch ins Feldlazarett Babrujsk / Belarus (Weißrussland), ca. 150 km südöstlich Minsk. Am 28. Dezember 1941 wurde er mit Verdacht auf Ruhr ins Kriegslazarett Gomel / Belarus (Weißrussland), ca. 260 km nördlich von Kiew / Ukraine eingeliefert. Von dort wurde er am 1. März 1942 mit Lazarettzug verlegt und am 6. März im Reservekriegslazarett Sindlze über Monschau aufgenommen. Am 14. März 1942 wurde er erneut mit Lazarettzug verlegt und traf am 16. März im Reservelazarett bei Regensburg ein, wo ein Darmleiden festgestellt wurde.

 

Am 10. April 1942 wurde er zum Ersatz Regiment 157 Bad Reichenhall entlassen. Danach war er wieder im Einsatz. Am 14. Februar 1943 kam er zur Kompanie von Leutnant Munk bei Schlüsselburg, ca. 50 km östlich Leningrad. Schlüsselburg war am 18. Januar 1943 von der Roten Armee zurückerobert worden. Am 19. März 1943 traf Matthäus Heiligensetzer 5 km ostwärts Karbusely, ca. 30 km südostwärts Schlüsselburg, ein Artilleriegeschoss tödlich am Hinterkopf.

 

Kompanieführer Leutnant Munk schilderte in seinem Kondolenzschreiben an den Vater sein Schicksal:

„Am 19. 3. 1943 setzte der Feind nach mehrstündigem Trommelfeuer, unterstützt durch Panzerkräfte, zum Angriff auf unsere Stellungen an. Bei der Abwehr dieses Angriffes starb Ihr Sohn, unser lieber Kamerad, Gefreiter Matthäus Heiligensetzer, in höchster Pflichterfüllung den Heldentod. Ungeachtet der um ihn einschlagenden Granaten, der anstürmenden Panzern und Feindkräfte hielt er in heldenmütigem Einsatz mit seinen Kameraden die Stellung, bis ihn das Schicksal ereilte.“

 

Matthäus Heiligensetzer wurde unter militärischen Ehren auf dem Heldenfriedhof des Regiments an der Straße Tunjschkino-Petrowo, ca. 30 km südostwärts Schlüsselburg, beigesetzt. 1996 wurden seine sterblichen Überreste nach Sologubowka, ca. 35 km südlich Schlüsselburg, umgebettet.

 

Matthäus Heiligensetzer starb mit 24 Jahren.

Krieger- und Soldatenkameradschaft Wildpoldsried

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