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Fuchs Karl

vorlesenKarl Fuchs wurde am 28. Januar 1901 in Wildpoldsried, Bahnhofstr. 21, geboren. Seine Eltern waren Josef und Anna Fuchs, geb. Begel. Josef Fuchs war Bahnassistent, sein Sohn Karl Gerichtsassistent.

 

Am 24. November 1933 wurde er im Alter von 32 Jahren mit der Diagnose Schizophrenie in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren aufgenommen und unter Vormundschaft gestellt. Am 5. September 1940 wurde er verlegt: Karl Fuchs war für die „Aktion T 4“ ausersehen. Bei der Aktion mit dem Tarnnamen „T 4“ wurden Insassen von Heil- und Pflegeanstalten reichsweit von Ärzten selektiert. Als unheilbar „geisteskrank“ Eingestufte sowie körperlich oder geistig Behinderte, die als „überzählige Esser“ galten, kamen auf die Transportliste. „Graue Busse“ holten die Menschen ab und brachten sie zu den Tötungsanstalten. Die Anstaltsleitung in Kaufbeuren hatte auf einem Fragebogen auch Auskunft über Karl Fuchs gegeben.

 

Er galt als unheilbar krank und wurde auf die Liste der für die Verlegung Vorgesehenen gesetzt. Am 5. September 1940 fuhren „graue Busse“ mit zugeklebten Scheiben vor, die diese Menschen in die Tötungsanstalt Grafeneck auf der Schwäbischen Alb bringen sollten. Unmittelbar nach dem Eintreffen in Grafeneck wurden sie registriert, fotografiert und in die Gaskammer geführt, wo sie durch Einleitung von Kohlenmonoxid ermordet wurden. Anschließend wurden die Leichen im Krematorium verbrannt.

 

Den Angehörigen wurden Todesmeldungen mit falschen Daten und falschen Todesursachen geschickt. Es wurde mitgeteilt, dass die Leiche „aus seuchenpolizeilichen Gründen“ sofort nach dem Tod eingeäschert worden sei. Eine Urne mit der Asche des Verstorbenen könne kostenpflichtig zugestellt werden. Vermutlich hat auch der Vater von Karl Fuchs, der als Oberweichenmeister i. R. in Illertissen lebte, eine solche Mitteilung und möglicherweise auch eine Urne mit Asche erhalten. Ob es sich um die Asche des Verstorbenen handelte, ließ sich natürlich nicht feststellen. Später ließ man Patienten von Heil- und Pflegeanstalten planmäßig verhungern oder tötete sie in den Anstalten mit überdosierten Medikamenten.

 

Karl Fuchs starb mit 39 Jahren.

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