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Steinhauser Hedwig

steinhauser hedwigHedwig Steinhauser wurde am 31. März 1927 in Wildpoldsried, Einöde 30, geboren, wo sie bei ihren Eltern wohnte. Der Vater hieß Sebastian Steinhauser. Hedwig Steinhauser war eine Landwirtstochter und eine Schwester des im Krieg gestorbenen Johann Baptist Steinhauser. Sie war noch unverheiratet.

 

Am 19. Juli 1944 um 10 Uhr ist sie in ihrem Elternhaus erstickt und verbrannt, als eine von einem abstürzenden amerikanischen Bomber stammende Phosphorbombe das Anwesen in Brand setzte.

 

Sophie Nieberle schildert in ihrer Dorfchronik aufgrund von Augenzeugenberichten Hedwig Steinhausers Schicksal: „Am 19. Juli 1944 fanden Luftkämpfe über dem Illertal statt. Es war vormittags zwischen 9 und 10 Uhr. Ein amerikanischer Bomber war beschossen und beschädigt worden, flog nun über Wagegg herüber und warf zur Erleichterung seines Gewichtes seine Bombenlast ab: Spreng-, doch überwiegend Brandbomben… Frau Steinhauser von Einöde war mit dem Fahrrad zu einer Beerdigung nach Wiggensbach unterwegs gewesen, aber in Leupolz wegen der Schießereien wieder heimgefahren. Herr Steinhauser wollte sich zu Feldarbeiten begeben, kam aber nur bis zum benachbarten Hof Lang. Da hörte er den Schreckensruf: Beim Steinhauser brennt’s! Eiligst stellte er sein Pferd beim Lang ein und rannte nach Hause. Was war geschehen? Das Flugzeug hatte weitere Brandbomben abgeworfen, die seinen Hof trafen. Beim Einschlag standen Frau Steinhauser, Tochter Hedwig und eine Verwandte im Hausgang, als plötzlich an der Haustüre die Fensterscheiben zersplitterten. Die Frau sprang in die Tenne, sah dort auch die blauen Flämmchen, die im Nu zu mächtigen Flammen emporwuchsen. Sie rannte in den Stall, um das Vieh herauszulassen. Hedwig und die Verwandte rannten ins Freie und riefen um Hilfe. Die Tochter Hedwig sprang ins Haus zurück, sicher um der Mutter zu helfen. Sie lief durch den Hausgang und stürzte im undurchdringlichen Qualm durch einen Bombentrichter im Boden des Anbaus in die Jauchegrube. Die Mutter hatte wohl noch einen Schreckensruf gehört, hatte aber keine Ahnung, was geschehen war.

 

Herr Steinhauser, inzwischen heimgekommen, suchte sofort nach Hedwig, fand aber im dicken Rauch und in der ungeheuren Hitze keine Spur von ihr. Der Kamin stürzte ein, auch in die Grube auf das verunglückte Mädchen. Daher wurde die Tote erst nach 5 Tagen gefunden, als die Feuerwehr allen Schutt weggeräumt hatte. Das ganze Anwesen war abgebrannt.“

Hedwig Steinhauser wurde am 26. Juli 1944 um ½ 10 Uhr auf dem Gemeindefriedhof Wildpoldsried von Pfarrer Schmid beigesetzt.

 

Sie starb mit 17 Jahren.

Krieger- und Soldatenkameradschaft Wildpoldsried

1. Vorstand: Willi Schlecht

2. Vorstand: Guido Eberle

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