Bewahren und schätzen wir den Frieden
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Laverty James T.

laverty jamesJames T. Laverty’s Eltern waren James T. Laverty senior und Dorothy G. Laverty, geb. McKenna. Er hatte noch vier Brüder: John C., Thomas L., William F. sowie Gerald J. Laverty. John C. sowie William F. Laverty waren ebenfalls im Kriegseinsatz in Europa. Thomas J. Laverty starb im Jahr 2022. Die Familie wohnte in 134 Titus street, Valley Falls, Rhode Island. James T. Laverty besuchte die St. Joseph’s Parochia School sowie die Cumberland High School.

 

Als Angestellter der A. O. G. Gesellschaft ging er im Februar 1943 zur US Air Force und absolvierte seine Ausbildung in Colorado und Texas. Sein Dienstgrad war Sergeant, was einem Unteroffizier entspricht. Im Juni 1944 kam er nach Europa. Dort flog er sechs Einsätze. Am 19. Juli 1944 war er Besatzungsmitglied eines amerikanischen Bombers, einer sogenannten „flying fortress“, einer „fliegenden Festung“. Die B-17 mit der Nummer 42-107077 trug den Namen „Shoo Shoo Baby“. Diesen Namen trugen damals viele amerikanische Bomber, denn „Shoo Shoo Baby“ von den Andrew Sisters war 1944 ein Kriegshit und erreichte die Nr. 6 in den US-amerikanischen Charts. Das Lied erzählte vom Abschied eines Soldaten von Frau und Kind und der Hoffnung auf die glückliche Wiederkehr nach einem siegreichen Krieg. Am 19. Juli 1944 sollte Kempten bombardiert werden. Ziele waren die Messerschmittwerke in der Kotterner Fabrik, wo KZ-Häftlinge Teile für Kampfflugzeuge fertigten, die Kaserne und der Bahnhof. Doch deutsche Kampfflugzeuge griffen die amerikanischen Bomber an und brachten die Maschine von James T. Laverty über dem Gemeindegebiet von Wildpoldsried im Ortsteil Meggenried zum Absturz.

 

Ein Augenzeuge, der den Absturz damals als Kind miterlebte, berichtete:

„Plötzlich scherte aus dem Verband ein großes Flugzeug im Sinkflug aus, Teile flogen weg und kurz darauf hingen mehrere Fallschirme am Himmel. Etwa 400 m ostnordost von unserem Haus fiel das Rumpfvorderteil mit dem Cockpit in den Wald. Vier Mann der Besatzung saßen noch angeschnallt – aber schon tot – auf ihren Sitzen. Das Flugzeug war ein viermotoriger Bomber mit 10 Mann Besatzung. Ungefähr 200 m nordöstlich von uns fiel der hintere Rumpfteil mit dem Höhen- und Seitenleitwerk in den Wald. Etwa 500 m südlich von uns schlug im Bruckmoos ein Motor des Flugzeugs mehrere Meter tief in den Moorboden ein.“

Nachdem die Maschine von ihrem Einsatz nicht zurückkehrte, wurde die Besatzung in dem Air Crew Verlust Report mit der Nummer 7556 als vermisst gemeldet. Im April 1945 wurde Sergeant James T. Laverty in Abwesenheit die „Air Medal“ für besondere Verdienste im Flugeinsatz verliehen, die sein Vater bei einer Zeremonie in Cranston Street Armory in Providence, Rhode Island, entgegennahm.

Beim Absturz des amerikanischen Bombers am 19. Juli 1944 kamen vier Besatzungsmitglieder ums Leben, unter ihnen James T. Laverty. Wie seine drei Kameraden William C. Arther, Harry C. Hoff und Oscar D. Kemp wurde James T. Laverty auf dem Gemeindefriedhof Wildpoldsried beigesetzt. Pfarrer Anton Schmid notierte dazu im Sterberegister der Pfarrgemeinde:

 

„Am 20. Juli 44 wurden früh 4 h von 2 Personen – ich war im Krankenhaus in Kempten –

4 Amerikaner, welche am 19. 7. abgestürzt waren, begraben. Einer war verbrannt, einer hatte einen Rosenkranz bei sich. R.I.P.“

R.I.P. bedeutet: „requiescat in pace“, ruhe in Frieden. Auf dem Grab stand ein weißgestrichenes Holzkreuz mit den Namen der Flieger. In der Grabmeldung des Kriegsgräberdienstes ist über die toten Amerikaner vermerkt: „Sind bei Terrorangriff auf Kempten in Meggenried aus brennendem Flugzeug abgestürzt.“ Sophie Nieberle schrieb in ihrer Dorfchronik 1974: „Die Besatzung von 4 Mann, Neger, wurde … nach Kriegsende nach Amerika überführt.“

Die sterblichen Überreste von James T. Laverty und seiner drei Kameraden ruhen in Lothringen auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof „Lorraine American Cemetry and Memorial“ in Saint-Avold, Departement de la Moselle / Frankreich. Ein Jahr nach dem Absturz wurde James T. Laverty von der Militärverwaltung für tot erklärt. Am 4. August 1945 wurde in der St. Patrick’s Church in Valley Falls ein feierliches Requiem für James T. Laverty gefeiert.

 

Er starb mit 20 oder 21 Jahren.

Krieger- und Soldatenkameradschaft Wildpoldsried

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